Können alle Oberflächen mit dem Tampongalvanisieren beschichtet werden?
Es können alle oxidfreien, metallischen, leitfähigen Oberflächen beschichtet werden, die wir aktivieren können. Z.B. muss eloxiertes Aluminium erst gebeizt werden, damit es beschichtet werden kann. Wir können fast alle gängigen Grundmaterialen beschichten, mit Einschränkung von Zinkdruckguss und einigen wenigen Aluminiumlegierungen.
Kann ein Bauteil allseitig mit dem Tampongalvanisieren beschichtet werden?
Das ist teilweise möglich, aber auch aufwendig. Da wir die Bauteile, nicht wie in der Galvanik tauchen, können wir pro Beschichtungsvorgang jeweils nur eine einfache geometrische Fläche bzw. Form beschichten (Zylinderfläche, Kreisfläche, Rechteck, Kegel, usw.). Somit sind mehrere Beschichtungsschritte nötig, wobei die Schichten aneinander angesetzt werden.
Wie groß ist die größte Fläche, die auf einmal beschichtet werden kann?
Dies hängt von folgenden Faktoren ab:
- Stromdichte des verwendeten Elektrolyten
- Größe der verwendeten Anode, dies hängt wiederum von der größe der Stromquelle ab
Beispiel: Da die Anode stets per Hand bewegt werden muss, kann diese kleiner als die zu beschichtende Oberfläche sein (ca. 1/3 bis 1/5 der Fläche). Wird ein Gleichrichter mit 150 Ampere Ausgangsleistung verwendet und eine galvanische Beschichtungslösung mit 1A/cm² können somit theoretisch ca. 450 cm² – 750 cm² auf einmal beschichtet werden. Die Anode hat dann eine Fläche von 150 cm².
Ist Galvanik bzw. Tampongalvanisieren nicht giftig?
Ja, wir verwenden auch giftige Produkte, aber auch viele Produkte, bei denen z.B. giftiges Cyanid substituiert werden konnte. Wir können auch seit längerem Chrom-VI frei chromatieren. Allerdings müssen wir oft mit CRM Stoffen arbeiten, die sich nicht ohne weiteres substituieren lassen. Um unsere Mitarbeiter, Umwelt und Kunden zu schützen, verwenden wir selbstverständlich die notwendige PSA und haben eine mobile Absaugung dabei. Die anfallenden Abfälle landen nicht in Ihrem Gewerbemüll, sondern werden von uns mitgenommen und ordnungsgemäß entsorgt.
Sind in von uns gelieferten Erzeugnissen besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) der Kandidatenliste in Konzentration über 0,1 % gemäß Art. 33 der REACH-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1907/2006) enthalten?
Ja, teilweise, siehe Tabelle:
Stoff (SVHC) | Grund | Produkte |
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Ethylendiamin (EDA) (CAS-Nr.: 107-15-3) | Die Atemwege sensibilisierende Eigenschaften (Artikel 57 Buchstabe f - Menschliche Gesundheit) | Cadmium No bake 2023 Cadmium LHE 5070 Gold NC 5355 Gold 5360 Indium 5451 Kupfer 5280 Kupfer alk. 5300 Kupfer XHB 5305 Palladium strike 9340 Palladium strike-L 9341 Zink alk. 5980 Zinn-Blei 60/40 5935 Zinn-Indium 5932 Zinn alk. B 5951 Zinn-Blei-Nickel 4005/6100 |
Cobalt(II) Sulphat (CAS-Nr.: 10124-43-3) | Kanzerogen (Artikel 57 Buchstabe a) Reproduktionstoxisch (Artikel 57 Buchstabe c) | Chromatierung 3007 Cobalt 5200 Cobalt SB 5204 Nickel-Cobalt 5705 Nickel-Cobalt 5720 |
Borsäure (CAS-Nr.: 10043-35-3) | Reproduktionstoxisch (Artikel 57 Buchstabe c) | Cobalt SB 5204 Nickel SB 5642 Nickel XHB 5646 Nickel Cobalt 5720 Nickel Wolfram 5710 |
Chromtrioxid (CAS-Nr.: 1333-82-0) | Kanzerogen (Artikel 57 Buchstabe a) Mutagen (Artikel 57 Buchstabe b) | Chromatierung 3002 Chromsäure Anodisierung 5010 Schwefel-Chromsäure Anodisierung 4710 |
Natrium Dichromat (CAS-Nr.: 10588-01-9, 7789-12-0) | Kanzerogen (Artikel 57 Buchstabe a) Mutagen (Artikel 57 Buchstabe b) | Chromatierung 3002 Chromatierung 5005 |
Wie tief war die tiefste Beschädigung, die wir mit dem Tampongalvanisieren repariert haben?
Bei einem unserer Kunden ist versehntlich ein Fräskopf in ein Motorblockgehäuse eines Schiffmotors gefahren und hat eine drei Millimeter tiefe Beschädigung verursacht. Technisch hatte dies keine Auswirkung, nur optisch. Schweißen oder andere Verfahren wurden vom Kunden nicht zugelassen. Dies konnten wir mittels Tampongalvansísieren reparieren.
Wann kann die Schicht belastet werden? „Muss das noch aushärten?“
Die Reparaturstelle kann sofort nach der Beschichtung belastet werden. Flächige Belastungen stellen kein Problem dar, starke Punkt oder Strichbelastungen können zu einer Delamination der Schicht führen.
Wie lange hält das / gibt es eine Garantie?
Wir besprechen mit unseren Kunden das optimale Beschichtungssystem für seine Anwendung. Da sich jeder Produktionsprozess und jede Anwendung bei unseren Kunden unterscheiden, können wir, vor allem bei neuen Anwendungen, keine Garantie geben, dass unser Schichtsystem immer zu jedem Prozess passt. Wir garantieren allerdings, dass unsere Schichten ordnungsgemäß aufgebracht wurden und übernehmen 2 Jahre Gewährleistung auf die Haftfestigkeit, sofern keine Überlast (starke Strich- oder Punktbelastung oder extreme thermische Last) aufgetreten ist.
Wir haben dieses Verfahren bereits in einigen Kraftwerken (Kohle-, Gas- und Kernkraft), in der Luftfahrt, im Öl- und Gassektor, sowie in vielen weiteren sicherheitskritischen Bereichen angewandt. Dieses Verfahren hat viele Zulassungen und würde nicht verwendet werden können, wenn nicht ein dauerhaftes, qualitativ hochwertiges Ergebnis – bei korrekter Anwendung – sichergestellt werden könnte.
Was Versteht man unter „selectronen / selektronen“?
Dieser Begriff beschreibt umgangssprachlich allgemein eine Reparatur mit dem Tampongalvanisieren, teilweise auch kombiniert mit Schweißverfahren. Dies ist ein Neologismus, der von unseren Kunden erschaffen wurde und sich auf den alten Firmennamen Selectron Oberflächentechnik bezieht.
Warum heist das Unternehmen nicht mehr Selectron Oberflächententechnik?
Selectron ist ein eingetrager Markenname der Firma Sifco ASC, deren deutscher Vertragspartner wir sind. Wir hatten und haben zwar die Erlaubnis diesen Namen zu verwenden, wollen aber in unserem Firmennamen keinen Markennamen benutzen, dessen Rechte wir nicht besitzen.